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Hormone sind biochemische Botenstoffe. Im menschlichen Körper übertragen sie Informationen von einem Organ zum anderen oder von einem Gewebe zum anderen.

Sie werden in Drüsenzellen von bestimmten Organsystemen gebildet und dann ins Blut abgegeben. Sie kommen dann zu Zellen mit speziellen „Andockstellen“ (Rezeptoren), wo ihre Nachricht gelesen werden kann.

Verschiedene Hormone werden im Gehirn gebildet, andere in der Bauchspeicheldrüse (z. B. Insulin). Die Schilddrüse und die Nebenschilddrüse sowie auch die Nebennieren sind für verschiedene Hormone verantwortlich (z. B. Adrenalin). In den Eierstöcken wird unter anderem Östrogen und in den Hoden Testosteron gebildet.

Im Gegensatz zu der hohen Geschwindigkeit bei der Übermittlung von Informationen durch Nerven, können von der Hormonausschüttung bis zu ihrer Wirkung ein paar Sekunden (z. B. Adrenalin) bis Stunden vergehen. Hormone lassen sich im Blutserum und im Urin nachweisen. Da Hormone eine starke Wirkung haben, ist ihre Konzentration im Blut nur sehr gering.

Die Hormone in unserem Körper sind verantwortlich für den Körper und die Verhaltensentwicklung (z. B. Wachstum und Sexualität), die Leistungsanpassung des Organismus (z. B. Stressreaktionen) und das Regeln von bestimmten physiologischen Größen (z. B. Blutzucker).

Die einzelnen Hormonsysteme können durch so genannte Funktionstests untersucht werden. Dabei greift man aktiv in das Hormonsystem ein und beobachtet, ob es entsprechend darauf reagiert. Beispielsweise verabreicht der Arzt einem Patienten eine Zuckerlösung und untersucht anschließend, ob ausreichend Insulin produziert wird, um den Blutzuckerspiegel wieder auf normale Werte sinken zu lassen. Die meisten anderen hormonellen Regelkreise sind jedoch weitaus komplexer als das Insulinsystem.

Autor: Patrick Delhalt (MNHN)

Dieser Artikel erschien im Science News 01/2006.

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