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Wäre es nicht viel einfacher, wenn eine Stunde 10 „Dezistunden“ und 100 „Zentistunden“ (statt 60 Minuten und 3 600 Sekunden) hätte? Wie kommen wir nur auf die Zahl 60?

Mit den Fingern zählen

Das ist ganz einfach, zähl einfach mal mit den Fingern! Du zählst bestimmt nur bis 10.

Die Babylonier, die von 3 000 – 500 v. Chr. in Mesopotamien lebten, konnten mit einer Hand bis 12 und mit ihren zwei Händen bis 60 zählen. Wie machten Sie das? Ganz einfach, mit einer Hand zählten sie mit ihren Daumen die Segmente von den anderen 4 Fingern

(4 Finger x 3 Segmente = 12).

Mit den Fingern der zweiten Hand zählten sie, wie oft sie bereits die Zahl 12 erreicht hatten (12 Segmente (Hand 1) X 5 Finger (Hand 2) = 60).

Rechne mit der Zahl 60

Um eine Zahl schriftlich darzustellen, verwenden wir heute noch die 10 verschiedenen „arabischen Ziffern“ (1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 0). Und erst nach der Zahl 9 kommt eine Stelle hinzu (die Zahl „9“ hat 1 Stelle und die Zahl 10 hat zwei Stellen).

In vereinfachter Form kann man sich dies bei den Babyloniern so vorstellen, dass sie 59 Ziffern hatten, um ihre Zahlen zu schreiben und erst ab der Zahl 59 wurden diese um eine Stelle erweitert. Demnach setzte sich die Zahl 124 für die Babylonier aus zweimal 60 plus 4 zusammen (und nicht wie für uns aus 1 x 102 + 2 x 101 + 4). Die Babylonier hatten also ein Sexagesimalsystem (Zahlensystem, das auf der Basis 60 aufgebaut ist) im Vergleich zu unserem Dezimalsystem (Zahlensystem, das auf der Basis 10 aufgebaut ist).

Zeit messen mit der Unterteilung 60

Die Zeitmessung mit der Unterteilung 60 stammt also von den Babyloniern. Die Franzosen hatten einen Versuch unternommen, dies einfacher zu gestalten. Kurz nach der französischen Revolution wurde der Tag (von Mitternacht bis Mitternacht) in 10 gleiche Teile eingeteilt, wobei jede dieser 10 „Stunden“ wiederum durch 10 geteilt wurde und so weiter. Diese „heure républicaine“ (republikanische Stunde) konnte sich jedoch nie in der Praxis durchsetzen und aufgrund dessen hat 1 Stunde heute immer noch 60 Minuten.

Dieser Artikel erschien im Science News 03/2004.

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