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Meine Frau Anne und ich sind gut in San Diego angekommen. Und Kalifornien hat uns freundlich empfangen. Im März war hier schon Sommer. Ein halbes Jahr werden wir jetzt bleiben. Alle sieben Jahre kann man nämlich als Professor der Universität Luxemburg ein Semester lang ein Sabbatical an einem anderen Forschungsinstitut machen.
Wie die Digitalisierung die Medizin beeinflussen wird
Ich habe mich für das „Scripps Forschungsinstitut“ in San Diego Kalifornien entschieden. Mich interessiert vor allem die Frage wie die Digitalisierung die Medizin beeinflussen wird. Am Scripps-Institut bin ich dafür am richtigen Platz. Es ist eines der weltbesten biomedizinischen Forschungsinstitute. Nebenan liegt das Silicon Valley mit Google, Facebook und den andeen Internet-Giganten. Medizin ist für sie der Markt der Zukunft - hier beginnen die Entwicklungen, die uns auch in Europa in ein paar Jahren beschäftigen werden.
Bevor es am Scripps Institut losgeht haben Anne und ich uns in unserem kleinen Apartment eingerichtet. Die meisten Formalitäten sind erledigt und ein günstiges Auto haben wir auch schon gekauft. So sind wir ein wenig in San Diego herumgekommen. Mein Eindruck: Hier ist alles super-size - die Straßen, die Autos, die Essensportionen und dement sprechend viele der Menschen.
Das Smartphone wird zum Diagnosegerät
Das wird eine große Herausforderung für die Medizin der Zukunft. Wir essen mehr und bewegen uns weniger. In den USA steigt die Zahl der Diabetiker wegen Übergewichts kontinuierlich. Diese Entwicklung beobachten wir auch in Europa. Solche Änderungen in unserem Lebensstil stehen wahrscheinlich auch im Zusammenhang mit anderen Krankheiten wie beispielsweise Parkinson oder Alzheimer.
Digitalisierung und Smart Devices wie Fitnessuhren könnten uns helfen unser Verhalten zu ändern und gesünder zu leben aber auch Erkrankungen früher zu erkennen. Das Smart Phone wird zum Diagnosegerät. Wie geht man das wissenschaftlich an? Ich freue mich auf neue Anregungen am Scripps!
Autor: Rudi Balling (LCSB)
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Rudi Balling Direktor des Luxembourg Centre for Systems Biomedicine legt bis zum Herbst ein Sabbatical ein. Diese Auszeit nutzt der 64 Jährige für einen Forschungsaufenthalt in den USA, mit finanzieller Unterstützung des INTER Mobility Fördermittels des Fonds National de la Recherche (FNR). In dieser Kolumne berichtet er alle zwei Wochen von seinen Erlebnissen und Erfahrungen. Die Kolumne wurde ursprünglich im Luxemburger Wort veröffentlicht und ist hier mit freundlicher Genehmigung des Luxemburger Worts und der Universität Luxemburg reproduziert.