© Université du Luxembourg
Forscher der Universität Luxemburg haben ein wissenschaftlich erprobtes Leseförderprogramm für Vorschulen entwickelt.
Jedes Jahr werden in Luxemburg rund 5.000 Kinder neu in die Vorschule („Spillschoul“) aufgenommen. Studien zeigen, dass fast die Hälfte der Kinder bis zum Alter von neun Jahren die nationalen Bildungsstandards in der Lesekompetenz nicht erreicht.
Forscher der Universität Luxemburg haben nun ein Präventionsprogramm entwickelt, mithilfe dessen Lernschwierigkeiten vermieden werden können, bevor es überhaupt dazu kommt. Dieses Programm, genannt „LALA - Lauter lëschteg Lauter“, wurde für den ersten Schulzyklus entwickelt.
Papagei Lala besucht die Kinder im Kindergarten
Es besteht aus kleinen Sprachspielen und Aktivitäten, die der Lehrer mehrmals pro Woche mit seiner Klasse durchführen kann. Im Mittelpunkt steht dabei der Papagei Lala, der die Kinder im Klassenraum besucht. Alle Materialien und Aktivitäten stützen sich auf neueste Forschungsergebnisse und berücksichtigen den luxemburgischen Schulkontext sowie die mehrsprachige Schülergemeinschaft.
„Noch bevor Kinder die Primärschule besuchen, müssen sie Kompetenzen entwickeln, die ihnen später das Lesen erleichtern werden. Mit den richtigen Methoden kann man diese sogenannten ,Vorläuferkompetenzen‘ bereits in der Vorschule fördern und den Kinder damit helfen, besser lesen zu lernen“, erklärt Prof. Dr. Pascale Engel de Abreu, Studienleiterin der Universität Luxemburg.
Praktisch und wissenschaftlich erprobt
Das Programm wurde über die letzten fünf Jahre in luxemburgischen Vorschulen erprobt und wissenschaftlich evaluiert. Über 200 Kinder und acht Schulen nahmen an der Evaluationsstudie teil. Vier Schulen arbeiteten über zwölf Wochen mit dem LALA-Programm, während vier andere Schulen den normalen Schulprogramm durchführten. Die Ergebnisse waren sehr positiv: Kinder, die am LALA-Programm teilnahmen, entwickelten schneller Vorläuferkompetenzen als die Kinder, die das Programm nicht absolviert hatten.
Ein besonders ermutigendes Ergebnis war den Forschern zufolge, dass auch Kinder mit einem anderen Sprachhintergrund als Luxemburgisch durch das LALA-Programm gute Fortschritte erzielten - obwohl das Programm in Luxemburgisch durchgeführt wurde.
„Ich bemerke, dass die Kinder schon besser zuhören. Auβerdem können sie schneller einen Laut in einem Wort lokalisieren oder ein Wort buchstabieren“, berichtet Nancy Kreis, Lehrerin im 2. Zyklus, deren Schüler im vorigen Jahr mit dem LALA- Programm arbeiteten.
Lala soll in naher Zukunft in allen luxemburgischen Vorschulen genutzt werden können
Die Forschungsversion des Lala-Programms ist abgeschlossen. Zurzeit arbeiten vier Schulen mit der LALA Forschungsversion. Das Program wurde unterstützt durch den Lions Club Mondorf-les-Bains und den Fonds National de la Recherche (FNR), „Ich freue mich dass der FNR uns jetzt dabei unterstützt, neueste Forschungsergebnisse einzubauen, so dass LALA in naher Zukunft theoretisch in allen luxemburgischen Vorschulen genutzt werden könnte,“ erklärt Prof. Dr. Engel de Abreu.
Entdeckt das LALA-Programm im Video (auf Luxemburgisch mit wahlweise Untertiteln in FR, ENG und bald auch PT).
Autor: Universität Luxemburg
Editor: Michèle Weber (FNR), Jean-Paul Bertemes (FNR)
Video: Universität Luxemburg
Infobox
Die Forschungsversion des Lala-Programms ist abgeschlossen. Zurzeit arbeiten vier Schulen mit der LALA Forschungsversion. Das Program wurde unterstützt durch den Lions Club Mondorf-les-Bains und den Fonds National de la Recherche (FNR).
Pascale Engel de Abreu - PhD
Associate Professor
Language and Cognitive Development Group
http://langcog.uni.lu/
eccs.uni.lu/people/pascale_engel_de_abreu