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Das Forscherteam war kurz davor, eine wichtige Entdeckung zu machen. Und auf einmal war es wie vom Erdboden verschwunden. Einfach weg. Und jetzt? Die ganze Forschungsarbeit umsonst? Nein, keineswegs! Denn das, was das Forscherteam begonnen hat, wurde von den Teilnehmern des Science Quest beendet.
Austragungsort des vom Luxembourg Institute of Health (LIH) erstmals veranstalteten Science Quest war die Tramsschapp, die dazu in eine Art Escape Room verwandelt wurde. Die mit Laborkitteln ausgestatteten Teilnehmer, die in Teams von bis zu acht Personen eingeteilt waren, mussten in elf aufeinanderfolgenden „Laborräumen“ Hinweise suchen und wissenschaftliche Aufgaben lösen.
Keinerlei wissenschaftliche Grundkenntnisse erforderlich
Dazu gehörten spannende Laborversuche und kniffelige Denkaufgaben, aber auch Drohnenflüge und eine Virtual-Reality-Tour mit dem Raumschiff durch die Lunge, bei der es darum ging, Krebszellen zu zerstören. Ähnlich wie bei den „Escape Room“-Spielen hatten die die Teams zwei Stunden Zeit, die wissenschaftlichen Herausforderungen in den elf Stationen zu meistern. Und weil man in der Forschung auf finanzielle Mittel angewiesen ist, ging es natürlich auch darum, möglichst viel „Forschungsgeld“ zusammenzubekommen. Rund 300 Teilnehmer haben sich an den insgesamt drei Tagen des Science Quest dieser Herausforderung gestellt
Der erste Tag war ausschließlich für Schulklassen, die beiden übrigen Tage dann für das breite Publikum. Und hinsichtlich des Alters gab es nach oben keine Grenzen. „Uns war es wichtig, das Science Quest so zu konzipieren, dass es für jede Altersgruppe interessant ist“, erklärt Pertuy. Darüber hinaus seien für die Teilnahme an der Veranstaltung keinerlei wissenschaftliche Grundkenntnisse erforderlich gewesen.
Biomedizinische Wissenschaft spielerisch vermitteln
Das, was dort in Laborkitteln betreten wurde, war für alle Beteiligten Neuland. Und zwar sowohl für die Teilnehmer der Veranstaltung als auch die Organisatoren. „Im Vorfeld war unseren Leuten schon etwas mulmig zumute, weil es sich ja doch um ein sehr großes Projekt handelte“, sagt Juliette Pertuy, Kommunikationsleiterin des Luxembourg Institute of Health (LIH). „Im Nachhinein waren alle begeistert“, fügt Pertuy hinzu. Und auch das gelte für Teilnehmer und Organisatoren gleichermaßen.
„Wir wollten den Menschen spielerisch und unterhaltsam zeigen, womit sich die biomedizinische Wissenschaft und damit auch die Forscher des LIH befassen“, erklärt Pertuy. „Zudem sollte es etwas sein, was es so in dieser Form in Luxemburg bislang noch nicht gab“, fügt sie hinzu. Und genau das habe man mit dem Science Quest erreicht. Bereits zwei Wochen nach Start der Anmeldefrist seien sämtliche Teilnehmerplätze belegt gewesen. „Dass der Zuspruch so enorm ist, hat uns selbst überrascht“, sagt die LIH-Mitarbeiterin
Science Quest soll wiederholt werden
Gut ein Jahr hat die Organisation des Science Quest in Anspruch genommen. „Wir wussten schon von Anfang an, wie das Ergebnis aussehen soll“, sagt die Kommunikationsleiterin. Und auch wenn die Vorbereitung viel Zeit in Anspruch genommen habe, so soll es nicht bei einer einmaligen Aktion bleiben. „Wir werden vielleicht schon im nächsten Jahr ein zweites, etwas modifiziertes Science Quest veranstalten“, sagt sie. „Wenn man so etwas einmal auf die Beine gestellt hat, dann geht es beim zweiten Mal schneller.“
Autor: Uwe Hentschel
Video: LIH
Infobox
Der LIH Science Quest wurde vom Luxembourg Institute of Health (www.lih.lu) organisiert mit finanzieller Unterstützung des PSP-Classic Förderprogramms des Fonds National de la Recherche (www.fnr.lu/psp)