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Aida Nazarikhorram und Pouyan Ziafati sind die Gründer von LuxAI S.A., einem Spin-Off-Unternehmen der Universität Luxemburg, das soziale Roboter entwickelt. Der sogenannte QT-Roboter ist speziell für die Therapie von Kindern mit einer Störung im Autismus-Spektrum geeignet.
QT-Roboter führen bei Autisten zu besseren Lernerfolgen
Kinder mit einer Störung im Autismus-Spektrum haben häufig erhebliche Schwierigkeiten im sozialen Austausch mit ihren Mitmenschen. Sie können non-verbale Kommunikation nicht einschätzen und ihre eigenen Emotionen nicht regulieren. QT (engl. cute ‚niedlich‘) hilft ihnen dabei, den Umgang mit Emotionen besser zu verstehen. Der QT-Roboter ist 64 cm groß und hat einen Kopf, in dem ein Display mit Augen, Augenbrauen und Mund eingelassen ist. Durch die Veränderung des digitalen Gesichts werden einfache Basisemotionen wie Freude, Ärger, Angst und Traurigkeit dargestellt, die dann in ein Therapie-Programm integriert werden. Für Kinder mit einer Störung im Autismus-Spektrum ist die Interaktion mit QT oft einfacher als die Interaktion mit Menschen, da die Kommunikation auf wenige Signale reduziert ist.
Personalisierte Roboter für individuelle Therapien
Der QT-Roboter lässt sich sehr intuitiv und einfach programmieren. So ist es möglich, die Therapie auf die individuellen Bedürfnisse von jedem Kind einzustellen. Neben dem emotionalen Training für Kinder mit einer Störung im Autismus-Spektrum kann QT auch bei anderen Sprach- oder Verhaltenstherapien eingesetzt werden. Die Kinder interagieren gerne mit dem Roboter und zeigen während der Therapie weniger aggressives Störverhalten als in herkömmlichen Therapien. Sie können sich besser konzentrieren und erleben schneller Lernerfolge. Der humanoide Roboter ersetzt keine menschlichen Bezugspersonen, aber beeinflusst das Lernverhalten von Kindern positiv, die Schwierigkeiten mit Interaktionen haben.
Im Video ist zu sehen, wie der QT-Roboter in der Therapie eingesetzt wird. Zu Wort kommen außerdem die Gründer von LuxAI und ein Teenager mit einer Störung im Autismus-Spektrum, der erklärt, wie QT ihm geholfen hat.
Zu den Personen
Aida Nazarikhorram und Pouyan Ziafati sind die Gründer von LuxAI S.A.. Aida Nazarikhorram ist CCO von LuxAI und hat an der London Business School Entrepreneurship studiert. Davor studierte sie im Iran Medizin an der Hamadan University of Medical Sciences and Health Services und arbeitete am Kish Health Development Centre. Pouyan Ziafati ist der CEO von LuxAI und hat einen Europäischen Master in Advanced Robotics. Nach seinem PhD an der Universität Utrecht war Ziafati Mitglied der Intelligent and Adaptive Systems Forschergruppe (ILIAS) an der Faculty of Science, Technology and Communication (FSTC) der Universität Luxemburg.
Zur Finanzierung
Mit dem Innovations-Förderprogramm JUMP unterstützt der Fond National de la Recherche (FNR) Forschungsprojekte mit starkem Anwendungsbezug, um die kommerzielle Produktentwicklung und Produkteinführung zu erleichtern. Vielversprechende Technologien werden mit bis zu 50.000 Euro über einen Zeitraum von 4 Monaten als Pathfinder-Projekt und mit bis zu 200.000 Euro über einen Zeitraum von 24 Monaten als Proof-of-Concept-Projekt gefördert. Biomedizinische Proof-of-Concept-Projekte werden mit bis zu 400.000 Euro gefördert.
Autor: scienceRELATIONS
Editor: Michèle Weber (FNR)