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Um die offenen Fragen zur Parkinson-Krankheit lösen zu können, müssen Forscher klinische Daten und Proben nicht nur von hunderten Patienten, sondern auch gesunden Kontrollpersonen analysieren.
Die aktive Teilnahme in der Luxemburger Parkinson Studie ist daher sehr wichtig für den Erfolg des NCER-PD Forschungsprojekts (siehe Infobox). Was motiviert eine gesunde Person bei einer klinischen Studie mitzumachen? Hier ein Interview mit der 100. Kontrollperson der Luxemburger Parkinson Studie, in dem sie ihre Erfahrung schildert:
Wie heißen Sie? Wie alt sind Sie?
Ich heiße Dany und bin 58 Jahre alt.
Wo kommen Sie her?
Ich wurde hier in Luxembourg geboren. Ich bin ein waschechter Luxemburger!
Wie haben Sie von der NCER-PD Studie gehört und was hat Sie motiviert daran teilzunehmen?
Ich habe darüber auf Facebook gelesen. Ich verfolge dort die science.lu Seite und lese immer ihre interessanten Beiträge. Dabei erfuhr ich auch von der Studie.
Was mich motiviert hat? Ich war schon immer an Medizin interessiert und dass eine solche Studie jetzt in Luxembourg stattfindet, hat mich begeistert. So etwas gab es hier noch nie und ist extrem wichtig. Ich könnte schon morgen an Parkinson erkranken, und ich kenne eine paar Leute, die schon seit Jahren mit der Krankheit leben – da konnte ich sehen, dass es sehr schwierig ist, keine Kontrolle mehr über den eigenen Körper zu haben. Ich denke, es muss sich ein bisschen so anfühlen, als sei man im eigenen Körper gefangen.
Ich finde es selbstverständlich zu helfen wo ich nur kann. Wenn ich also in irgendeiner Art dazu beitragen kann, dass Forscher besser verstehen was bei der Krankheit passiert und neue Therapien finden können, dann mache ich dort selbstverständlich mit.
Wie war ihr Tag hier bei der Studie?
Sehr gut! Die Leute sind sehr freundlich und ich konnte einige Fragen an den Arzt stellen, der mich untersucht hat. So habe ich sogar einiges lernen können!
Was würden Sie anderen Menschen raten, die noch zweifeln ob sie mitmachen sollen?
Es tut nicht weh! (Lacht) Habt keine Angst!
Wir können nicht einfach abwarten und zuschauen – wir müssen etwas unternehmen!
Was möchten Sie den Forschern und Mitarbeitern des Projektes sagen?
Macht weiter und ... findet etwas!
Eure Arbeit ist ganz wichtig, auch wenn ihr nicht immer die Anerkennung bekommt, die ihr verdient. Hört nicht auf! Was ihr macht ist super und wir zählen auf euch!
Und was den Parkinson-Patienten?
Gebt die Hoffnung nicht auf und vergesst nicht die kleinen Dinge des Lebens zu genießen!
Interessiert? Mehr Informationen über die Parkinson-Studie gibt es in diesem Video und auf der Internetseite der Studie.
Autor: LIH
Photo: LIH (v.l.n.r.: Dr Christian Stallinger (Parkinson Clinic, “Centre Hospitalier de Luxembourg”), Parkinson-Studie Teilnehmerin Dany, Anne-Marie Hanff (Clinical and Epidemiological Investigation Centre, LIH), Jean-Yves Ferrand (Clinical and Epidemiological Investigation Centre, LIH) and Dr Pierre Kolber (Parkinson Clinic, “Centre Hospitalier de Luxembourg”).
Infobox
Seit langem ist klar, dass Symptome wie Muskelzittern, Muskelstarre und schließlich die völlige Bewegungsunfähigkeit durch das Absterben bestimmter Gehirnzellen ausgelöst werden. Die Ursache für diesen Zelltod besteht aus einem komplexen Zusammenwirken genetisch-molekularer Prozesse sowie äußerer Einflüsse, von denen ebenfalls viele Details bekannt sind. Wie die zahlreichen Faktoren zusammenhängen und sich gegenseitig beeinflussen, ist jedoch noch weitgehend unbekannt.
NCER-PD steht übersetzt für Nationales Zentrum für Exzellenz in der Erforschung der Parkinson-Krankheit (National Centre of Excellence in Research on Parkinson's disease, NCER-PD). Es handelt sich hierbei um ein Zusammenschluss von 4 Partnern in Luxembourg, die ihr Fachwissen zur Parkinson-Krankheit vereinen. Die Partnerinstitute sind das Luxembourg Centre for Systems Biomedecine (LCSB), der Centre Hospitalier de Luxembourg (CHL), die Integrated Biobank of Luxembourg (IBBL) and das Luxembourg Institute of Health (LIH).
Dieses gemeinsame Forschungsprogramm aller Parkinson-Forschungseinrichtungen in Luxembourg, wird vom Fonds National de la Recherche (FNR) seit dem Frühjahr 2015 finanziert.