Mondfinsternis

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Hin und wieder findet ein faszinierendes Spektakel am Himmel statt: die Mondfinsternis.

Wie entsteht eine Mondfinsternis?

Hin und wieder findet ein faszinierendes Spektakel am Himmel statt: die Mondfinsternis. Diese kann aber nur bei Vollmond auftreten. Die Erde liegt dann genau zwischen Sonne und Mond und zusammen bilden sie eine gerade Linie, auch noch Vollmondposition genannt. Die Erde wird von der Sonne beleuchtet und wirft einen Schatten in Richtung Mond. Wenn der Mond durch diesen Erdschatten zieht, dann entsteht eine Mondfinsternis.

Eine Mondfinsternis tritt aber nicht bei jedem Vollmond ein. Der Mond dreht sich nämlich nicht in derselben Ebene um die Erde, in der die Erde um die Sonne kreist. Die Erdbahn ist gegenüber der Mondbahn leicht gekippt. Der Mond steht also oft ein bisschen tiefer oder höher gegenüber der Linie Erde-Sonne. Nur selten sind Mond, Sonne und Erde auf einer Linie aufgereiht, so dass der Erdschatten auf den Mond fallen kann. Im Durchschnitt finden pro Jahrhundert ungefähr 380 Mondfinsternisse statt.

Es gibt unterschiedliche Arten von diesem astronomischen Ereignis. Wenn der Mond sich komplett im Erdschatten befindet, dann spricht man von einer totalen Mondfinsternis. Wenn der Mond nur teilweise im Schatten steht, dann findet eine partielle Mondfinsternis statt.

Was passiert am 27. Juli 2018?

Am Abend des 27. Juli 2018 findet eine totale Mondfinsternis, auch Blutmond genannt, statt. Die Dauer der gesamten Phase beträgt 1 Stunde und 43 Minuten und ist die längste Mondfinsternis des 21. Jahrhunderts.

Weshalb Blutmond? Der Mond färbt sich bräunlich rot während einer totalen Mondfinsternis. Dies ist das Ergebnis eines Zusammenspiels von Sonnenlicht und Erdatmosphäre. Das Sonnenlicht besteht aus verschiedenen Wellenlängen und wird je nach Wellenlänge unterschiedlich durch die Atmosphäre gebrochen. Genauer erklärt, besteht das Sonnenlicht aus verschiedenen Farben, u.a. Rot, Grün und Blau. Rot bezeichnet man als langwelliges Licht. Die Erdatmosphäre bricht diese langwelligen roten Strahlen und lenkt sie in den Schattenbereich der Erde, was den Mond rot-braun leuchten lässt. Die grünen und blauen Anteile des Sonnenlichts werden in der Erdatmosphäre gestreut, also gewissermaßen verschluckt.

Was sonst noch spektakulär ist am Freitag abend: Der rote Planet Mars steht an diesem Abend der Erde extrem nahe und wird seine maximale Helligkeit erreichen. “Astronomisch gesehen, ist es ein Ereignis das man nicht verpassen sollte” betont Nicolas Feierstein, Präsident des Vereins “Astronomes Amateurs du Luxembourg”. So spektakulär wie eine Sonnenfinsternis wird es aber nicht werden. Dank dieser besonderen Konstellation mit Mars und dem verfinsterten Aufgang des Mondes am Horizont wird aber sicherlich das Herz vieler Fotografen höher schlagen!

Wo kann man die Mondfinsternis beobachten?

Bei klarem Himmel ist die Mondfinsternis von der gesamten Nachtseite der Erde aus sichtbar. In manchen Ländern, wie zum Beispiel in Griechenland und der Türkei, kann man sie komplett beobachten, in anderen geht der Mond zeitgleich mit der Finsternis auf oder unter. In Luxemburg kann man die Mondfinsternis wegen der langen sommerlichen Dämmerung erst ab Beginn der Totalität beobachten, ungefähr gegen 21:30 Uhr. Am besten sollte man sich einen Platz mit freiem Blick nach Süd-Osten suchen. Noch eindrucksvoller wird der Anblick der Mondfinsternis aber erst dann wenn man ein Fernglas benutzt. Nicolas Feierstein erklärt: “Am besten kann man die Mondfinsternis auf einem Hügel mit einem freien Horizont beobachten, denn die Mondfinsternis ist ziemlich niedrig”. Ein guter Beobachtungsort wäre zum Beispiel der “Napoleonsbeemchen” in Burscheid.

Die AAL organisiert dieses Jahr kein offizielles Beobachtungsereignis. “Wir werden jedoch mit einer kleinen Gruppe auf einem Hügel in Blascheid die Mondfinsternis beobachten” erklärt Nicolas Feierstein, “wer also interessiert ist, kann sich gerne melden”.

Autor: Melanie Reuter (FNR)
Foto: shotshop.com

Infobox

Wer ist die AAL?

Der Verein „Astronomes Amateurs du Luxembourg“, kurz AAL, ist seit über 45 Jahren die Anlaufstelle für alle Hobbyastronomen in Luxemburg.

Schon gewusst?

In Schifflingen gibt es einen Planetenpfad. Auf diesem 3,9 Kilometer langen Rundweg können Spaziergänger den Hobbyastronomen in sich entdecken. Wie auf dem Mars, besteht der Pfad aus rotem Boden und bietet einen Einblick in unser Sonnensystem. Die AAL bietet auch Führungen an.

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