(C) Jean-Paul Bertemes, Michèle Weber (FNR) & MOAST
Pilzinfektionen in Getreidefeldern: wie breiten sie sich aus, welchen Schaden richten sie an und wie kann man sie vorbeugen? Das untersuchte Matias Pasquali am LIST.
Matias Pasquali untersuchte von 2008 bis 2016 am Luxembourg Institute of Science and Technology (LIST) Infektionen in Pflanzen, insbesonders Pilzinfektionen bei Getreide. Wenn Getreide von einem Pilz befallen wird, muss es entsorgt werden. Denn die Pilze produzieren Toxine, also giftige Stoffe, die für den Menschen gesundheitsschädlich sein könnten. Sind die Toxine erst mal produziert und im Getreide enthalten, gibt es keine Möglichkeit sie wieder zu entfernen, so Matias.
"Die einzige Waffe im Kampf gegen Toxine ist Vorbeugung"
Die Entsorgung von kranken Pflanzen kostet viel Geld. Deshalb ist zurzeit die Vorbeugung von Pilzinfektionen die beste Waffe, um sie zu bekämpfen. Matias Pasquali untersuchte am LIST wie der Pilz sich in Getreidefeldern ausbreitet, welche Faktoren die Ausbreitung fördern, und auch was die Produktion der Toxine auslöst.
Informationen aus Feld und Labor kombinieren
Für seine Untersuchen sammelte Matias Proben in Getreidefeldern in Luxemburg, die er dann im Labor am LIST analysierte. Er isolierte den Pilz aus dem Getreide, bestimmte seine genetischen Eigenschaften und bestätigte, dass Toxin produziert wurde. Dann kombinierte er die Informationen aus Feld und Labor und stellte eine Karte der Verbreitung von gefährlichen Pilzen in Luxemburg und Europa her. Diese Karte dient dazu, über das Infektionsrisiko für Getreidefelder zu informieren.
Zusammenarbeit mit europäischen Partnern
"Wir haben festgestellt, wie schwierig es ist zu verstehen, welche Faktoren Infektionen in Getreidefeldern hervorrufen", berichtet Matias Pasquali, "deshalb haben wir gemeinsam mit europäischen Partnern ein Online-Tool entwickelt, um alle Informationen zu teilen." Gemeinsam versuchen die Forscher z.B. zu verstehen, unter welchen genauen Umweltbedingungen neue Toxine auftauchen, oder welchen Einfluss die vorhergehende Bewirtschaftung des Feldes auf die Toxin-Werte hat.
Autor: Jean-Paul Bertemes, Michèle Weber (FNR)
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