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Typ-2-Diabetes ist mit einem erhöhten Risiko für die Parkinson-Krankheit verbunden
Luxemburg Centre for Systems Biomedicine (LCSB)
Diabetes / Parkinson / Prävention
Diabetes und Parkinson: Wie hängen diese beiden Krankheiten zusammen? Ein Forschungsteam des LCSB zeigt, dass Insulinresistenz (ein frühes Stadium von Typ-2-Diabetes) für die Parkinson-Krankheit prädisponiert.
Um die durch Insulinresistenz verursachten pathologischen Veränderungen im menschlichen Mittelhirn (einem Bereich des Gehirns) zu untersuchen, verwendeten die Forscher Mittelhirnorganoide von gesunden Personen (Organoide sind dreidimensionale Zellstrukturen, die die Architektur und Funktion des gesamten Organs nachahmen). Sie setzten sie entweder einer hohen Insulinkonzentration aus, wodurch die Insulinresistenz gefördert wurde, oder einer normalen Konzentration. Die Forscher wiesen nach, dass Insulinresistenz die Funktionsfähigkeit der Organoide beeinträchtigt. Darüber hinaus weisen insulinresistente Organoide eine geringere neuronale Aktivität und eine geringere Anzahl an Neuronen auf, die Dopamin freisetzen.
Es gibt immer mehr Hinweise darauf, dass Typ-2-Diabetes mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung der Parkinson-Krankheit einhergeht. Diese Ergebnisse zeigen, dass es sinnvoll ist, zuerst die Insulinresistenz anzugehen, um die Parkinson-Krankheit frühzeitig vorzubeugen.
In Luxemburg verdienen Frauen im Durchschnitt mehr als Männer
Luxembourg Institute of Socio-Economic Research (LISER)
Arbeitsmarkt / Parität / Wirtschaft
Ein neuer Artikel des LISER untersucht die Entwicklung des luxemburgischen Arbeitsmarktes und die bestehenden Lohnunterschiede.
Die Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen sind die geringsten in Europa und sogar negativ (-0,7 %), was bedeutet, dass Frauen im Durchschnitt etwas mehr pro Stunde verdienen als Männer. Dies hängt jedoch vom Alter und der Berufsgruppe ab. Während der Gesamtanteil der Frauen an der Erwerbsbevölkerung von 36,2 % im Jahr 1994 auf 40,7 % im Jahr 2022 gestiegen ist, bestehen die Ungleichheiten in den verschiedenen Kategorien von Arbeitnehmern fort. Frauen sind in traditionell manuellen Sektoren wie dem Baugewerbe und der Fertigungsindustrie unterrepräsentiert. In Sektoren wie Bildung, Gesundheit und Sozialwesen ist der Frauenanteil höher.
Alzheimer-Krankheit: Molekulare Unterschiede zwischen Männern und Frauen
Luxemburg Centre for Systems Biomedicine (LCSB)
Neurodegenerative Erkrankungen / Alzheimer / Präzisionsmedizin
Eine neue Studie des LCSB beleuchtet die molekularen Unterschiede zwischen Männern und Frauen, die an Alzheimer leiden.
Bei der Untersuchung verschiedener Arten von Gehirnzellen von Männern und Frauen mit der Krankheit fanden die Forscher geschlechtsabhängige Zellveränderungen. Laut der Pressemitteilung zeigten die Gehirne der männlichen Patienten ausgeprägte Veränderungen in der Zelltodsignalisierung, während die Gehirne der weiblichen Patienten eine Veränderung in der Kalziumsignalisierung aufwiesen, einem Schlüsselprozess bei der Gehirnfunktion und dem Gedächtnis. Das Team führte umfangreiche Analysen für mehr als 2,3 Millionen Gehirnzellen durch, darunter Neuronen und verschiedene Arten von Gliazellen, die von Menschen mit Alzheimer und gesunden Zeugen stammten, die ihre Gehirne nach ihrem Tod für die Forschung gespendet hatten. Die Forscher konzentrierten sich insbesondere auf den präfrontalen Kortex, einen Schlüsselbereich, der für die Entscheidungsfindung und den Abruf von Erinnerungen verantwortlich ist.
Die Studie regt neue Ziele für personalisierte Therapieansätze an.
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Die Diversität einer Bevölkerung fördert das Wirtschaftswachstum
Universität Luxemburg
Diversität / Wirtschaft / Gesellschaft
Eine aktuelle Studie der Fakultät für Rechts-, Wirtschafts- und Finanzwissenschaften (FDEF) untersucht den Zusammenhang zwischen der Diversität einer Bevölkerung und dem Wirtschaftswachstum. Wo die Vielfalt am größten ist, gibt es mehr Innovation, einen größeren Ideenpool und ein breiteres Spektrum an Fähigkeiten unter den Arbeitskräften, was zum wirtschaftlichen Erfolg beiträgt.
Im Rahmen ihrer Forschungsarbeit untersuchte Dr. Sintos, wie Unterschiede zwischen Menschen in Bezug auf Ethnizität, Sprache, Religion und Geburtsort die wirtschaftliche Dynamik beeinflussen. Die Forscherin führte eine Metaanalyse durch (ein statistischer Ansatz, bei dem die Ergebnisse mehrerer Studien kombiniert werden, um aus den verfügbaren Daten robustere Schlussfolgerungen zu ziehen). Insbesondere hat die Diversität, die sich aus dem Geburtsort und dem genetischen Hintergrund der Individuen ergibt, erhebliche positive Auswirkungen auf die Wirtschaftsleistung.
Diese Ergebnisse sind besonders interessant für ein Land wie Luxemburg, das eine in jeder Hinsicht extrem vielfältige Bevölkerung aufweist.
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Ein neues System hilft Satelliten, sich im Weltraum zu treffen
Interdisciplinary Centre for Security, Reliability and Trust (SnT)
Weltraum / Satelliten / Technologie
Wie kann man die Kontaktaufnahme zweier Satelliten im Weltraum optimieren? Dazu haben die Forscher des SnT ein Dual-Kamera-System entwickelt, das visuelle und thermische Bildgebung kombiniert. Weltraumtreffen sind besonders wichtig für die Reparatur von Raumfahrzeugen und die Beseitigung von Trümmern.
Im Weltraum ist ein Objekt zunächst ein weit entfernter Lichtpunkt. Je näher sich die Satelliten kommen, desto schwieriger wird die Ortung: Die Position der Sonne ändert sich in der Umlaufbahn rasch, wodurch extreme Schwankungen zwischen Licht und Schatten entstehen. Solche Missionen sind daher selten und heikel. Mithilfe eines Dual-Kamera-Systems sowie künstlicher Intelligenz haben die Forscher einen Weg gefunden, um orbitale Treffen sicherer zu gestalten: Mithilfe von Wärmebildkameras können Objekte auch bei schlechten Lichtverhältnissen aufgespürt werden.
Ihre Forschung erreichte drei Ziele: die Verbesserung der Erkennung von Weltraumobjekten, die Verbesserung ihrer Ortung und die Verbesserung der Zusammenführung der Daten beider Kameratypen.
Eine innovative Beschichtung hilft bei der Erhaltung der Betoninfrastruktur
Universität Luxemburg
Technologie / Beschichtungen / Elastomere
Wie kann man die Stabilität von Betonbrücken und -gebäuden besser überwachen? Ein Team der Universität Luxemburg und der Technischen Universität Darmstadt hat cholesterische flüssigkristalline Elastomere entwickelt, die einer Farbbeschichtung ähneln und je nach Zustand des Materials ihre Farbe ändern.
Diese Elastomere könnten somit zur frühzeitigen Überwachung des kontinuierlichen Wachstums von Rissen eingesetzt werden, um potenziell dramatische Folgen zu vermeiden. Eine Farbänderung zeigt den Bereich an, in dem sich das Material verschlechtert. Obwohl die Technologie ursprünglich für Betonoberflächen gedacht war, könnte sie auch leicht auf Metalloberflächen von Fahrzeugen (Flugzeuge, Schiffe, Züge und Autos) angewendet werden. Die Forscher untersuchen außerdem, wie sich die Auswirkungen auf die Umwelt minimieren lassen.
Diese Forschung könnte die Sicherheit der Infrastruktur, insbesondere von Brücken und Dämmen, erheblich verbessern und gleichzeitig kostengünstiger sein als die derzeitigen Lösungen.
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Die Rolle der Mikroglia bei der Alzheimer-Krankheit
Luxembourg Centre for Systems Biomedicine (LCSB), Luxembourg Institute of Health (LIH), Laboratoire National de Santé (LNS), Universität Luxemburg
Neurodegenerative Erkrankungen / Alzheimer / Mikroglia
Die Rolle der Gliazellen bei der Alzheimer-Krankheit wird zunehmend beachtet. Mikroglia, eine Immunzelle des zentralen Nervensystems, trägt zur Aufrechterhaltung des metabolischen Gleichgewichts im Gehirn bei. Bei der Alzheimer-Krankheit bilden Mikroglia Zellaggregate, die das Fortschreiten der Krankheit begünstigen.
Um die Rolle der Mikroglia-Subtypen zu klären, haben die Forscher ihre morphologischen und molekularen Signaturen sowie ihre Mikroumgebung in postmortalen Proben von Alzheimer-Patienten und gesunden Kontrollen umfassend kartiert. Ihre Ergebnisse werfen ein neues Licht auf Mikroglia, insbesondere auf ihre Interaktionen mit Astrozyten (einer Art von Gehirnzellen) und infiltrierenden Immunzellen. Die Arbeit der Forscher beleuchtet auch die Mechanismen, die bei der Alzheimer-Krankheit zur Schädigung bestimmter Gehirnbereiche führen.
Diese Ergebnisse können zur Entwicklung neuer therapeutischer Strategien beitragen, die auf Gliazellen abzielen, um neurodegenerative Prozesse abzuschwächen.
Miro1: Neues Protein wird mit Parkinson-Krankheit in Verbindung gebracht
Luxemburg Centre for Systems Biomedicine (LCSB)
Neurodegenerative Erkrankungen / Parkinson / Genetik
Ein Protein wurde neu mit der Entstehung der Parkinson-Krankheit in Verbindung gebracht. Miro1, das vom RHOT1-Gen kodiert wird, ist für die Aufrechterhaltung des Gleichgewichts in den Mitochondrien (den Energiekraftwerken der Zellen) von entscheidender Bedeutung. Miro1 interagiert auch mit anderen Proteinen, die eine Schlüsselrolle bei der Parkinson-Krankheit spielen.
In dieser neuen Studie untersuchten die Forscher des LCSB eine spezifische Mutation von Miro1 und die Rolle, die sie bei verschiedenen zellulären Aktivitäten im Zusammenhang mit der Neurodegeneration spielt. Die Parkinson-Krankheit ist genetisch sehr heterogen: Das bedeutet, dass viele verschiedene Genmutationen an ihrer Entstehung beteiligt sind. RHOT1 wurde als eines der Gene mit den meisten seltenen genetischen Varianten bei Menschen mit Parkinson-Krankheit identifiziert.
Diese Studie untermauert die Theorie, dass ein mitochondrialer Defekt eine der Haupttreiber der Neurodegeneration ist.
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Zwei neue Arten von Springschwänzen auf Kreta entdeckt
Musée National d’Histoire Naturelle (MNHN)
Biodiversität / Collembolen / Gen-Analyse
Ein Forscherteam, darunter David Porco vom MNHN, entdeckte zwei neue Arten von Springschwänzen auf Kreta. Diese Arten haben sich an trockene Böden und ein warmes Klima angepasst, was bemerkenswert ist, denn Springschwänze sind insbesondere in feuchten Böden, Waldstreu, Moosen und Sümpfen zu finden.
Springschwänze spielen eine wichtige Rolle bei der Zersetzung von organischem Material und dem Recycling von Nährstoffen im Boden und tragen so zur Humusbildung bei. Sie gelten als Bioindikatoren für die Bodenqualität, da ihr Vorkommen und ihre Vielfalt den Gesundheitszustand der Ökosysteme widerspiegeln. Einige Arten können in extremen Umgebungen (große Höhen, Polarregionen oder unterirdische Umgebungen) überleben, was sie zu faszinierenden Forschungsobjekten macht.
Den Forschern zufolge hat die Analyse ihrer DNA ihre Gültigkeit als neue Arten bestätigt, da sie sie als eigenständige genetische Einheiten abgrenzen konnten.
Das Vertrauen in die Demokratie sinkt in Luxemburg
Universität Luxemburg
Demokratie / Regierung / Gesellschaft
Nur 68% der luxemburgischen Bürger haben Vertrauen in die repräsentative Demokratie im Großherzogtum, gegenüber 90% im Jahr 2004: Dies sind die alarmierenden Ergebnisse der Umfrage Polindex 2024, die am Dienstag in der Abgeordnetenkammer vorgestellt wurden.
1.558 Bürger beantworteten den vom Forschungslehrstuhl für Parlamentsstudien vorbereiteten Fragebogen. Die Ergebnisse zeigen, dass 77% der luxemburgischen Bürger mit der Funktionsweise der Demokratie zufrieden sind, ihr Interesse an der Politik bei 74% liegt und sie nicht in Versuchung geraten, rechtsextrem zu werden. Soziale Netzwerke werden von jungen Menschen als Informationsquelle stark bevorzugt (60 % der 18- bis 24-Jährigen). Politische Parteien, Fernsehen und Presse stoßen eher auf Misstrauen als auf Vertrauen.
Ein bemerkenswertes Ergebnis ist, dass 35 % der 18- bis 24-Jährigen nicht eindeutig mit „Ja“ antworteten, als sie gefragt wurden, ob die Demokratie die beste Form sei, um ein Land zu regieren. Und 33% der Bürger sind versucht, ein politisches System zu wählen, das mehr auf Effizienz als auf Demokratie setzt.
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Autorin : Diane Bertel
Editorin : Lucie Zeches (FNR)