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Die 17-jährige Schülerin der International School of Luxembourg wurde von der Jury des nationalen Wettbewerbs der jungen Wissenschaftler für ihr Projekt über die antiseptischen Eigenschaften von Hundespeichel ausgezeichnet. Mithilfe ihrer Arbeiten konnte sie beweisen, dass die antibakterielle Wirksamkeit ihres Speichels in erster Linie von ihrem Alter abhängig ist: sehr junge Hunde haben einen etwas wirksameren Speichel als ältere Tiere. Die junge Nachwuchswissenschaftlerin wird in Kürze ihre Ergebnisse im Rahmen des London International Youth Science Forum in Imperial College of London vorstellen.
Von der Befragung zur Hypothese
Am Anfang des Projekts steht die Bemerkung eines Kindes: Warum lecken Hunde ihre Verletzungen? Ist ihr Speichel sauber? Neugierig und nicht in der Lage, eine vollständige Antwort zu liefern, entschließt sich Sydney, Forschungen durchzuführen. Nach Realisierung bibliografischer Forschungsarbeiten kann die junge Wissenschaftlerin davon ausgehen, dass der Speichel von Hunden, wie auch von anderen Tieren, in der Tat antiseptische Wirkungen hat. Dennoch führt sie ihr Gedankengang und ihre Neugier noch weiter. „Ich wollte herausfinden, ob es Unterschiede in der antiseptischen Wirksamkeit von Hundespeichel je nach ihrem Alter und in Bezug auf andere antiseptische Lösungen gibt.“, erklärt Sydney.
Darauf aufbauend stellt sie eine erste Hypothese auf, nach der Speichel von jungen Hunden (jünger als 5 Jahre) bessere antibakterielle Eigenschaften aufweist als der von älteren Tieren. Um dies zu überprüfen, hat Sydney eine Methode entwickelt, um Experimente im Labor des Gymnasiums durchzuführen. „Etwa 3 Wochen lang habe ich viel Zeit damit verbracht, herauszufinden, wie ich am besten meine Experimente durchführe. Ich hatte das Glück, mich mit meinem Professor für Wissenschaften sowie mit mehreren Apothekern zu unterhalten, um zum Beispiel die optimalen antiseptischen Lösungen zu finden.“, erläutert die junge Forscherin.
Wie testet man Speichelproben?
Um die antiseptische Wirkung von Hundespeichels je nach Alter zu bewerten, hat Sydney Proben von einem jungen und ihrem eigenen älteren Hund genommen. Diese Proben wurden in eine Petrischale mit Bakterien (E. coli und S. albus) und einer Agar-Nährstofflösung für die Förderung ihres Wachstums gegeben.
Nach einer 5-tägigen Inkubationszeit bei 37 °C hat die junge Wissenschaftlerin mit der Zählung der Bakterien mithilfe einer Tabelle begonnen. Mit dieser Methode kann man den Prozentsatz der Abdeckung einer Bakterie berechnen. Je höher der Prozentsatz ist, desto mehr Bakterien sind in der Petrischale vorhanden und es liegt eine schwache antibakterielle Wirksamkeit des getesteten Produkts vor.
Insgesamt wurde dieses Experiment fünf Mal für jeden Zustand und jede Bakterienart wiederholt: Kontrolltest, Speichel eines jungen Hundes, Speichel eines alten Hundes, Alkohol, Wasserstoffperoxid, Polysporin (für die Behandlung von Wunden), hydroalkoholisches Gel und Octeniderm (Antiseptikum für die Haut). Die Wiederholbarkeit eines Experiments ist in der Tat für jedes wissenschaftliche Unternehmen von wesentlicher Bedeutung, um die gefundenen Ergebnisse ohne Risiko einer Verzerrung bestätigen zu können.
Deutung der Ergebnisse: Der Speichel junger Hunde ist wirksamer.
Die Analyse der Ergebnisse konnte beweisen, dass der Speichel junger Hunde wirklich etwas wirksamer ist als der von älteren Hunden. Sydney konnte auch ans Licht bringen, dass Hundespeichel weniger wirksam ist als alle anderen getesteten antiseptischen Lösungen. Schließlich scheint Wasserperoxid die wirksamste aller Lösungen zu sein.
Ihre unersättliche Neugier lässt Sydney jedoch weiter machen: „Ich würde dieses Projekt gerne fortführen und unter anderem erforschen, ob die antiseptische Wirksamkeit des Speichels je nach Hunderasse und Alter variiert.“
Autor: Constance Lausecker
Foto: (C) Sydney Dam - Jonk Fuerscher & Pixabay