Lilia Hassouna
Das Scienteens Lab, das außerschulische Lernaktivitäten für Sekundarschüler und -schülerinnen an der Universität Luxemburg anbietet, hat Informatik-Workshops für Jugendliche entwickelt, um ihnen eine spielerische und interaktive Einführung in die Programmierung und künstliche Intelligenz zu geben.
Was ist der Sinn von Informatik-Workshops?
„Das Ziel dieser Workshops ist es, den Jugendlichen zu vermitteln, wie digitale Werkzeuge funktionieren, damit sie sie mit mehr Selbstvertrauen und Sicherheit nutzen können“, erklärt Régine Poussin, die diese Workshops entwickelt hat. „Außerdem möchten wir ihre Neugierde wecken und sie für die Informatik interessieren, damit sie später eine Karriere in diesem Bereich anstreben“, fügt die Ausbilderin hinzu.
Die neuen Workshops werden für Jugendliche zwischen 12 und 19 Jahren in französischer und/oder englischer Sprache angeboten und es sind keine Vorkenntnisse in Informatik erforderlich, um an ihnen teilzunehmen. Schulen und Lehrkräfte können die Workshops für ihre Klassen nun direkt online buchen.
Die Konzeption dieser Workshops erfolgte in Zusammenarbeit mit Forschern der Universität im Rahmen eines Projekts mit dem Titel „Become a computer scientist“ (BeCos), das kürzlich eine Finanzierung durch den Fonds National de la Recherche (FNR) erhalten hat.
Kann künstliche Intelligenz Kunst produzieren?
Künstliche Intelligenz ist seit einigen Jahren in aller Munde, aber nur wenige wissen, worum es sich dabei wirklich handelt. Schüler*innen in Luxemburg können dies nun in einem der Informatik-Workshops des Scienteens Lab mit dem Titel „Kunst und künstliche Intelligenz“ herausfinden.
Der Workshop beginnt mit einer Einführung in das Funktionsprinzip der künstlichen Intelligenz. Anschließend lernen die Schüler*innen, eine solche auf Papier zu erstellen, indem sie den von der Leiterin vorgegebenen Schritten folgen. Diese stellt sicher, dass alle die eingeführten Konzepte verstanden haben, und gibt den Schüler*innen bei Bedarf weitere Erklärungen.
Anschließend erfahren die Teilnehmer und Teilnehmerinnen, was künstliche Intelligenz insbesondere im Bereich der Kunst leisten kann, und werden aufgefordert, sich eine eigene Meinung zu diesem Thema zu bilden, indem sie sich Fragen stellen wie „Kann das Produkt eines intelligenten Systems als Kunst betrachtet werden?“.
Schließlich lernen die Teilnehmer und Teilnehmerinnen, wie sie mithilfe von Programmierung Zeichnungen anfertigen können. „Programmieren ist nicht schwer“, versichert die Kursleiterin, bevor sie die Schlüsselkonzepte erklärt, die von Programmierer*innen verwendet werden. Den Teilnehmer*innen wird Zeit gegeben, um die verschiedenen Tools selbst zu erkunden, mit denen sie zu Hause weiter üben können.
„Wir können diese Aktivitäten dank der Unterstützung verschiedener öffentlicher und privater Partner wie des FNR oder der Royal Bank of Canada (RBC) anbieten, die diese Initiative von Anfang an unterstützt hat“, so Lucie Debroux, Kommunikationsbeauftragte des Luxembourg Center for Systems Biomedicine (LCSB), in dem das Scienteens Lab untergebracht ist.
Informatik ist auch etwas für Mädchen!
Diese Workshops sind nur der erste Schritt in einem ehrgeizigen Projekt, das darauf abzielt, die junge Generation für digitale Werkzeuge zu sensibilisieren und sie für IT-Berufe zu begeistern. In den nächsten drei Jahren wird das Scienteens Lab mehrere weitere Aktivitäten entwickeln, um junge Menschen in diese Richtung zu begleiten. Eine dieser Aktivitäten wird darauf abzielen, Mädchen dazu zu bringen, sich mehr für Informatik und digitale Technologien zu interessieren. Frauen sind in diesem Bereich aufgrund von Vorurteilen und Ängsten unterrepräsentiert. Diese Unsicherheiten will das Scienteens Lab ausräumen.
Infobox
Das Scienteens Lab ist ein Labor der Universität Luxemburg, das wissenschaftliche Aktivitäten für Jugendliche anbietet. Unter der Aufsicht von erfahrenen Forscher*innen und Wissenschaftler*innen können die Teilnehmer*innen während verschiedener Workshops naturwissenschaftliche Berufe kennenlernen. Ziel ist es, ihr Interesse an der Wissenschaft zu wecken und sie in ihrer Berufsorientierung zu unterstützen. In den letzten acht Jahren haben mehr als 9.400 Schüler*innen an Workshops in den Bereichen Biologie, Mathematik und Physik teilgenommen. Nun bietet das Scienteens Lab auch Workshops in Informatik an.
Autor : Lilia Hassouna
Redaktion : Michèle Weber (FNR)
Fotos: Lucile Debroux (LCSB)