(C) Jean-Paul Bertemes (FNR) & MOAST

“Meine Arbeit geht von der Prämisse aus, dass Menschen nicht schon als Staatsbürger geboren werden, sondern im Laufe ihres Lebens dazu gemacht werden. Die Institution die maßgeblich an der „Konstruktion“ von Staatsbürgern beteiligt ist, ist die Schule“, sagt Catherina Schreiber.

Unterschiedliche Staatsbürger im Minett und an der Mosel? 

In ihrer Doktorarbeit analysiert sie, wie in den letzten beiden Jahrhunderten in Luxemburg unterschiedliche Schüler-Erfahrungen in unterschiedlichen Schultypen zu unterschiedlichen Staatsbürgertypen geführt haben. Wie wurden z.B. Schüler aus der Moselregion, dem Minett oder der Stadt zu unterschiedlichen Staatsbürgern erzogen? Gab es Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen?

Mit ihrer Arbeit entwickelt Catherina Schreiber auch ein besseres Verständnis dafür, wie z.B. Schulreformen wirken und bewertet werden können.

Zur Person: Eine "exzellente" Doktorandin

Catherina Schreiber kam nach ihrem Studium in moderner und zeitgenössischer Geschichte aus Deutschland an die Uni Luxemburg, um dort in der Faculty of Language and Literature, Humanities, Arts and Education ihre Doktorarbeit zu machen. Die hat sie im Oktober 2014 mit „Excellent“ verteidigt. Im Rahmen dieser Arbeit war sie auch als Visiting Scholar an der University of Wisconsin-Madison in den USA. Jetzt ist sie Postdoc am Institute of Applied Educational Sciences der Uni Luxemburg.

Autor: Jean-Paul Bertemes, Michèle Weber (FNR)
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