MOAST/scienceRELATIONS
Ohne elektrischen Leiter geht Datenaustausch nur über elektromagnetische Signale, wie z.B. Radio- oder Funkwellen. Aber nicht alle elektromagnetischen Signale sind für Datenübertragung nützlich. Soll heissen: nicht alle können z.B. durch Wände oder über lange Strecken reisen. Deswegen ist das, was man das "gute Spektrum" nennt ziemlich begrenzt und es sollte mit Bedacht benutzt werden.
Das zugewiesene Funkfrequenzspektrum wird momentan allerdings nicht sehr effizient genutzt. Hinzu kommt der steigende Datenverkehr, insbesonders mit dem 5G Netzwerk. Langsam wird es „eng“. Wenn man dann noch das Satellitensystem hinzunimmt, wird alles noch komplizierter – es entsteht mehr Rauschen.
Satelliten- und terrestrische Systeme teilen sich das Spektrum
In ihrer preisgekrönten Publikation schlagen Eva Lagunas und ihre Kollegen vom SnT der Uni Luxemburg innovative Lösungen vor, wie man das wenig benutzte Spektrum der terrestrischen Kommunikationssysteme besser für das Satellitensystem ausnutzen könnte.
Wie haben Sie das gemacht ? Mehr dazu im Video (auf Englisch).
Die Resultate sind sehr vielversprechend und die Technik, die die Forscher entwickelt haben ist bereit für den Einsatz in der Realität.
Warum wurde die Publikation für einen FNR Award auserwählt?
Die FNR Award Jury wählte die Publikation aus folgenden Gründen aus:
- Die Arbeit umfasst empirische Daten von Projektpartnern, die es erlauben eine experimentelle Bewertung für die Satellitenvernetzung zu erstellen und zu testen
- Die Publikation wurde bereits viel zitiert, Tendenz stark steigend.
- Die Arbeit war eine der ersten über Koexistenz von Satelliten und terrestrischen Systemen, was 2015 eine bahnbrechende Idee war. Jetzt ist es ein Trend, den sowohl die European Space Agency also auch Projekte im Rahmen des europäischen Förderprogramms Horizon 2020 weiter untersuchen.
Über das Team
Das multinationale Forscherteam arbeitet am Interdisciplinary Centre for Security, Reliability and Trust (SnT) der Universität Luxemburg. Ihre Forschungsschwerpunkte sind:
- Hybride terrestrische/Satellitenkommunikation
- Drahtlose Kommunikation
- Signalverarbeitung für Kommunikation, mit Fokus auf mobile und Satellitenkommunikation
- Elektronik und Elektroingenieurwesen
Das Team beteiligt sich an zahlreichen internationalen Projekten.
Autor: Michèle Weber (FNR)
Video: MOAST, scienceRELATIONS
Infobox
Die FNR Awards zeichnen Wissenschaftler für ihre überragende Arbeit aus, honorieren aber auch Wissenschaftler und Wissenschaftskommunikatoren für ihre überragende Förderung und Vermittlung der Wissenschaft in der Gesellschaft. Die Gewinner erhalten nicht nur eine einzigarte Trophäe sowie ein Zertifikat, sondern auch einen Preis von 5.000€.
Jedes jedes Jahr können Bewerbungen in folgenden Kategorien eingereicht werden:
- Überragende wissenschaftliche Publikation
- Überragende Doktorarbeit
- Überragende Förderung der Wissenschaft in der Öffentlichkeit
- Überragende forschungsorientierte Innovation
Bei den diesjährigen FNR Awards wurden 6 Projekte in 3 Kategorien ausgezeichnet.
Bewerbungen für die FNR Awards 2020 können ab Mitte Dezember 2019 bis einschliesslich X Februar 2020 eingereicht werden.