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Mehr denn je brauchen wir heute Problemlösekompetenz, um uns an die sich rasch verändernde Wirtschaft und Gesellschaft anzupassen. Laut Forschern der Universität Luxemburg ist es möglich, diese Fähigkeit, die gemeinhin als „Intelligenz“ bekannt ist, zu üben und zu lehren.

Das Konstrukt "Intelligenz" verstehen

„Unsere Forschungsarbeit deutet darauf hin, dass es möglich sein könnte, die komplexen psychologischen Prozesse zum Lösen von Problemen zu verstehen. Ein Konstrukt, das meistens 'Intelligenz' genannt wird“, erklärt Romain Martin, Professor für Psychologie und Empirische Erziehungsforschung an der Universität Luxemburg.

„Mit diesem Wissen könnten wir Programme ausarbeiten, um Menschen beizubringen, ihr ganzes Leben lang anpassungsfähig zu sein“, fügt Samuel Greiff, Professor für Diagnostik im Bildungsbereich an der Universität Luxemburg, hinzu.

Diese Untersuchung wird ausführlich in einem vor kurzem veröffentlichten wissenschaftlichen Artikel beschrieben, der die Universität Luxemburg mit Beiträgen eines internationalen Forscherteams zusammengestellt hat.

Fächerübergreifende Fähigkeiten können gelernt werden

Allgemeiner Problemlösekompetenz liegt die Fähigkeit zugrunde, Strategien, die in einem Bereich erworben wurden, auf eine ganze Reihe anderer Aufgabenbereiche zu übertragen. Fakten sind Dank heutiger Technologie zwar in großem Umfang unmittelbar verfügbar, doch andere Fähigkeiten sind gefragt, um die Menge an unterschiedlichen Informationen in nützliches Wissen umzuwandeln.

Traditionelle Bildungsziele wie das Lehren von Fakten und einzelnen Problemlösestrategien seien zwar weiterhin wichtig, aber auch neue fächerübergreifende Fähigkeiten sind gefragt, sprich mentale Prozesse, die in einer Reihe von Situationen und in unterschiedlichen Bereichen relevant sind.

Für die Forscher der Universität Luxemburg gibt es starke Hinweise darauf, dass diese fächerübergreifenden Fähigkeiten gelernt werden können und nicht einfach nur angeboren sind.

Gezielte Grundlagenforschung für besseres Verständnis

Die Wissenschaft ist noch nicht so weit, um zu verstehen, wie die Mechanismen genau funktionieren – zum Beispiel, wie Problemlösestrategien übertragen werden können, um Probleme in unterschiedlichen Bereichen zu lösen. Eine gezielte Grundlagenforschung ist also wichtig für ein besseres Verständnis, das anschließend in praktischen Aktionsprogrammen umgesetzt werden kann.

Neue Erkenntnisse eröffnen wichtige Möglichkeiten im Bildungswesen

Diese Arbeit eröffnet die Möglichkeit einer neuen Orientierung im Bildungswesen. Sie könnte allen Schülern ermöglichen, ein aktiver Teil der Wissensgesellschaft zu werden – sogar jenen, die zurzeit als „nicht akademisch“ eingestuft werden. Dieser Artikel ruft Erzieher, Lehrer, Regierungen, internationale Einrichtungen und Forscher zu einer Zusammenarbeit auf, um die Geheimnisse der menschlichen Intelligenz weiter zu lüften.

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Infobox

Publikation

 

“Domain-general problem solving skills and education in the 21st century”, Samuel Greiff et al wurde im wissenschaftlichen Journal “Educational Research Review” publiziert.

 

Kontakt

 

Ansprechpartner für Journalisten:
Prof Dr Samuel Greiff, samuel.greiff@uni.lu, T: +352 46 66 44 – 9245

 

 

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