Das Medizinstudium fand Gina Youcef schon nach kurzer Zeit zu elitär, und die als Kind erträumte Schauspielkarriere erwies sich später als unrealistisch.
Heraus kam eine Forscherlaufbahn in Pharmakologie: Im Moment promoviert die Ägypterin am LIH (Luxembourg Institute of Health) und versucht herauszufinden, wie fettleibige Menschen sich ihrer Herzprobleme bewusst werden können. Im vom LIH herausgegebenen Buch "Mäin Job, meng Passioun" gibt Sie einen Einblick in ihr Dasein als Doktorandin:
„Für uns Jungforscher stellt die Doktorarbeit praktisch die erste richtige Berufserfahrung dar. Natürlich trifft man im Laufe eines solchen Projekts regelmäßig auf irgendwelche Risiken und kann nicht vorhersehen, was dabei herauskommt. Was man hingegen sicher sagen kann, ist, dass diese Arbeit sehr motivierend ist. Wir wollen verhindern, dass solche (Herz) Krankheiten auch bei anderen Patienten auftreten. Um diese Ziele zu erreichen, versuche ich, die Wirkung unserer körpereigenen Hormone besser zu verstehen.“
Ihre ursprüngliche Schauspielpassion hilft Gina Youcef nach eigenen Aussagen bei der täglichen Arbeit, denn auch zur Forschung gehöre Sensibilität. Zudem brauche ein Wissenschaftler ein sicheres Auftreten, Selbstvertrauen, Entscheidungsfreude und Risikobereitschaft – sowie frühe Praxisnähe:
„Praktika sind unglaublich wichtig! Die meisten Jugendlichen merken das erst spät und bräuchten öfter mal jemanden, der sie zu solchen Dingen anstachelt.“
Das ganze Interview mit Gina Youcef gibt es unter http://www.crp-sante.lu/public/content/download/328455/2814778/version/1... im Buch "Mäin Job, méng Passioun".
Infobox
Das Forschungszentrum LIH (Luxembourg Institute of Health) hat kürzlich ein Buch über Forschungsberufe mit dem Titel « Mäin Job, meng Passioun » publiziert. Darin reden Techniker, Ingenieure, Doktoranden, Forschungs-Krankenpflegerinnen vom LIH mit Begeisterung über ihren Beruf, ihre Studien, ihre Hobbys – und sich selbst. Heraus kamen ungewöhnliche Portraits, oft nicht dem klassischen Lebensweg entsprechend, mit dem Ziel, jungen und nicht mehr so jungen Menschen die Forschungsarbeit und das Leitmotiv dieser Forscher näher zu bringen und den Jugendlichen Berufsberatung anzubieten. Das Buch ist erhältlich in Luxemburgisch, Französisch und Deutsch.« Mäin Job, meng Passioun »