Flickr (Alfred Sisley); Pixabay; Craiyon (Diane Bertel)

Mega-Fluten: könnten sie in Zukunft besser antizipiert werden?

Luxembourg Institute of Science and Technology (LIST)

Naturkatastrophen / Überschwemmungen / Geowissenschaften

Mega-Fluten sind extreme Hochwässer, die selten vorkommen aber verheerende Folgen mit sich ziehen, wie z.B. in Europa im Jahr 2021. Ein wissenschaftliches Team der TU Wien hat nun mithilfe des LIST eine neue Methode entwickelt, um sie besser antizipieren zu können.

Wenn solche Mega-Fluten zutage treten, sind die Menschen lokal oftmals überrascht. Denn in der Vorhersage von lokalen Überschwemmungsphänomenen, basiert man sich allzu oft auf die lokalen Daten. Und da Mega-Fluten nicht häufig vorkommen, fehlt es also lokal oftmals an Daten. Anders wird es jedoch, wenn man seinen Blick auf ganz Europa richtet, wie die Forscher es getan haben. Indem man von Flutkatastrophen aus anderen Regionen lernt, kann man besser lokale Mega-Überschwemmungen antizipieren. Denn: in Hinblick auf ihre Variabilität auf dem gesamten europäischen Kontinent haben sich solche extremen Hochwässer im Laufe der Zeit nicht wesentlich verändert.

Die neue Methode besteht darin, aus Gebieten mit vergleichbaren klimatischen und hydrologischen Eigenschaften zu lernen. Die Forscher konnten somit zeigten, dass die Überschwemmung des Rheineinzugsgebiets im Jahr 2021 innerhalb der vorhergesagten Bandbreite liegt, wenn sämtliche kontinentale Daten herangezogen werden.

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Welche Rolle spielen städtische Grünflächen für unsere Gesundheit?

Luxembourg Institute of Socio-Economic Research (LISER), Luxembourg Institute of Health (LIH)

Grünflächen / Herz-Kreislauf-Erkrankungen / Gesundheit / Umwelt

Unser unmittelbares geografisches Umfeld könnte eine Rolle für unsere Gesundheit spielen, bzw. einen Einfluss auf das Auftreten von kardio-metabolischen Erkrankungen haben (d.h. Erkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder Diabetes). Das legen die ersten Ergebnisse einer großen Studie nahe, die gemeinsam vom LISER und dem LIH durchgeführt wurde. Zur Erinnerung: Herz- und Stoffwechselerkrankungen sind weltweit die häufigste Todesursache, auch in Luxemburg.

In dieser Studie wurde unter anderem der Zusammenhang zwischen städtischer Vegetationsdichte und bestimmter kardio-metabolischer Messwerte untersucht. Die Exposition gegenüber Grünflächen soll demnach mit niedrigeren HDL-Cholesterinwerten (dem "guten" Cholesterin) und niedrigeren Blutzuckerwerten verbunden sein.

Die ausgewerteten Daten stammen aus dem MET'HOOD-Projekt (ORISCAV-Erhebung), bei dem 400 Personen zwischen 2007 und 2018 verfolgt wurden. Das Projekt untersucht, wie die Veränderung der baulichen, natürlichen und sozioökonomischen Umwelt von luxemburgischen Wohnvierteln mit Herz- und Stoffwechselerkrankungen und deren verhaltensbedingten Risikofaktoren (wie Ernährung und körperliche Aktivität) in Zusammenhang steht.

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DAXX: Ein Protein, das unser genetisches Material schützt

Luxembourg Institute of Health (LIH)

Genetik / Krebsforschung / Gesundheit

Wir altern und erkranken an Krebs, weil sich unser genetisches Material verändert. Ein besseres Verständnis dieses Phänomens eröffnet daher interessante gesundheitliche Perspektiven. Eine aktuelle Studie enthüllt nun die Rolle eines Proteins namens DAXX bei der Erhaltung unserer Chromosomen. DAXX verhindert eine Veränderung in der Struktur der Chromosomen, welche zu einer abnormalen Zellteilung und damit zu Krebs führen kann.

Den Autoren zufolge scheinen herabgesetzte Mengen des DAXX-Proteins auch problematisch für das Wirken des BRCA1-Gens zu sein, welches unter anderem vor Brustkrebs schützt.

Diese wichtige Entdeckung könnte bei der Entwicklung gezielter therapeutischer Strategien für Krebserkrankungen helfen, in denen DAXX eine Rolle spielt. Sie ermöglicht zudem ein besseres Verständnis der Schutzmechanismen unseres genetischen Materials. 

Die Forscher des LIH analysierten im Rahmen ihrer Arbeit die Zellen einer bestimmten Art Gehirnkrebs (Gliom), der bei Kindern auftritt, sowie die Zellen neuroendokriner Tumoren der Bauchspeicheldrüse.

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Wie hat sich der Konsum der Luxemburger seit der Pandemie entwickelt?

STATEC

Gesellschaft / Wirtschaft / Statistik / SARS-CoV-2

Das STATEC gibt Aufschluss darüber, wie sich unsere Lebensgewohnheiten seit der Pandemie verändert haben. Hier einige Beispiele: Nach einem deutlichen Rückgang im Jahr 2020 (aufgrund der Lockdowns u.a.) stiegen die Ausgaben für Gastronomie im Jahr 2022 wieder stark an. Die Ausgaben für kulturelle und sportliche Dienstleistungen steigen zwar ebenfalls, bleiben aber weit hinter den Jahren vor der Krise zurück.  

Die Ausgaben für Freizeitgüter (wie z. B. Musikinstrumente) sind seit der Pandemie leicht rückläufig. Die Auswirkungen des Home-Office Trends scheinen sich fortzusetzen: Kantinen werden seltener besucht, sowohl auf Arbeitsplätzen als in Schulen; der Kauf von Home-Office Ausrüstung läuft hingegen weiterhin auf Hochtouren.

Die Studie zeigt auch, dass die Ausgaben für die Renovierung von Häusern 2022 stark angestiegen sind; ein Trend, der bereits während der Pandemie zu beobachten war, aber auch auf den Anstieg der Materialpreise seit Beginn des Ukraine-Krieges zurückzuführen ist.

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Wie entwickelt sich Luxemburgs Energiebedarf?

STATEC

Energiewende / Dekarbonisierung / Umwelt

Das STATEC hat über den Energiebedarf des Großherzogtums recherchiert. Ihre Schlussfolgerung: Das Land bleibt stark kohlenstoffabhängig, obwohl der Endverbrauch in 2022 der niedrigste der letzten 20 Jahre war.

Erdölprodukte und Erdgas bleiben ohne große Überraschung die am häufigsten benutzten fossilen Energieträger. Erneuerbare Energieträger einschließlich Abfall, Biogas, Biokraftstoffe und Holznebenprodukte (Strom ausgeschlossen) decken weiterhin lediglich 5 % des Bedarfs des Landes.  Hierbei fällt auf, dass Strom (alle Quellen zusammengenommen) nur 14% des Energieverbrauchs ausmacht. Der Strom aus erneuerbaren Energien (Photovoltaik, Windkraft usw.) machte 2022 ca. 16 % des Endstromverbrauchs aus; vor 20 Jahren waren es nur 3 %.

Das Land ist zu 88 % von ausländischen Energiequellen abhängig und musste seine Strategie seit dem Beginn des Ukraine-Krieges überdenken. Der Import von russischem Erdgas wurde vollständig eingestellt, obwohl dieses bis 2021 ca. 19 % der Erdgas-Importe ausmachte. Er wurde hauptsächlich durch Erdgas aus dem Vereinigten Königreich und Lieferungen von LNG (verflüssigtem Erdgas) aus Katar ersetzt, das anschließend in Belgien und Frankreich verarbeitet wird.

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Entdeckung eines unbekannten Regenwurms im Großherzogtum

Musée d’Histoire Naturelle du Luxembourg (MNHN)

Biodiversität / Umwelt / Genetik

Forscher des MNHN haben in den luxemburgischen Wiesen eine neue genetische Linie von Regenwürmern entdeckt.

Für ihre Studie analysierten und verglichen sie die DNA von Exemplaren der Art Aporrectodea caliginosa, die in einer Dauerweide und einem angrenzenden bewirtschafteten Feld gesammelt worden waren, mit der DNA von anderen Regenwurmarten. Die Ergebnisse legen nahe, dass die Vielfalt dieser kleinen Wirbellosen in Luxemburg viel größer sein könnte als bisher angenommen.

Regenwürmer spielen eine lebenswichtige Rolle für die Gesundheit der Böden und sind von großer ökologischer Bedeutung. Sie wirken sich auf die Bodenstruktur, die Wasserregulierung, den Nährstoffkreislauf und die Abwasserentsorgung aus. Die Ergebnisse dieser Studie können dazu beitragen, die luxemburgischen Bestände besser zu erhalten und zu bewirtschaften.

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Die großen Fruchtfledermäuse der Alten Welt sind vom Aussterben bedroht

Fakultät für Wissenschaft, Technologie und Kommunikation (FSTM), Universität Luxemburg

Biologische Vielfalt / Umwelt

Forscher der Universitäten von Luxemburg, Mauritius und Texas haben kürzlich ihre Erkenntnisse über das Aussterben der großen fruchtfressenden Flughunde veröffentlicht. Diese sind für tropische Ökosysteme und die Überlebensfähigkeit von Pflanzenpopulationen von entscheidender Bedeutung, doch ihr Rückgang beschleunigt sich. Diese Fledermäuse verbreiten unter anderem die Samen bestimmter Pflanzen, die eine wichtige ökologische Rolle spielen.

Die Forscher erläutern die Ursachen des Rückgangs: Jagd, Landnutzungsänderungen, Verschlechterung des Lebensraums, Klimawandel, invasive Arten und Urbanisierung. Sie schlagen auch Lösungen vor: Schutz von Nahrungsquellen und Sitzstangen, Populationsstudien, Sensibilisierung der lokalen Gemeinschaften, Verschärfung der Schutzgesetze. Auch die Zucht in Gefangenschaft könnte sich als notwendig erweisen.

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Wie steht es um die Kriminalität im Großherzogtum?

STATEC

Kriminalität / Statistiken / Gesellschaft

Leider wird sie den Strafverfolgungsbehörden nicht ausreichend gemeldet.

Auf der Grundlage der Ergebnisse der letzten Sicherheitserhebung, die 2019/2020 vom STATEC durchgeführt wurde, untersucht diese neue Veröffentlichung das Ausmaß der Nichtmeldung (40%!) bei körperlicher, sexueller oder psychischer Gewalt, Diebstahl und Betrug.

Die Meldequote variiert je nach Art und Schwere des Vorfalls, soziodemografischen Merkmalen des Opfers (in Luxemburg geborene Personen sind häufiger von Nichtmeldung betroffen) und subjektiven Faktoren wie dem Sicherheitsgefühl. Frauen neigen eher dazu, Gewaltdelikte zu melden; die Altersgruppe der unter 30-Jährigen weist dagegen hohe Nicht-Meldequoten auf. Frühere Kontakte zwischen dem Opfer und der Polizei sind ein günstiges Element für die Meldung, ebenso wie eine positive Wahrnehmung der Videoüberwachung als Mittel zur Verbesserung der Sicherheit.

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Ein Chip zur gemeinsamen Züchtung von Mikroben und Neuronen

Luxembourg Centre for Systems Biomedicine (LCSB), Universität Luxemburg

Mikrobiom / Nervensystem / Neue Technologien

"neuroHuMiX" ist der Name eines außergewöhnlichen Chips. Dieses kleine Objekt ermöglicht es, mehrere Zelltypen - Epithelzellen, Bakterien und neuronale Zellen - gleichzeitig zu züchten und dann zu beobachten, wie diese Zellen wachsen und miteinander interagieren.

In diesem vom LCSB entwickelten System werden Zellen in winzigen, mit Flüssigkeit gefüllten Kanälen herangezogen; teilweise durchlässige Membranen trennen sie voneinander. Dadurch können sie kommunizieren, was es ermöglicht, sie einzeln, aber auch in Wechselwirkung miteinander zu untersuchen.

Dadurch kann die Wirkung des Darmmikrobioms auf Neuronenzellen untersucht werden. Den Autoren zufolge ist dies ein entscheidender Schritt bei der Untersuchung der Achse Mikrobiom-Nervensystem.

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Ein Computerprogramm soll die Brustchirurgie unterstützen

Universität Luxemburg

Medizinische Bildgebung / Chirurgie / Gesundheit

Zwei Forscher der Universitäten Luxemburg und Sydney haben eine Computerverarbeitungsmethode (Pipeline) entwickelt, mit der die Brustchirurgie präziser und individueller gestaltet werden kann. Sie gingen ein häufiges Problem an: Wenn Ärzte vor einer Operation eine Computertomographie (CT) der Brustdrüse durchführen, kann sich die Brust zwischen dem Zeitpunkt der Bildgebung und der Operation stark bewegen. Mit der neuen Methode können diese Bewegungen vorhergesagt werden, was die Operation effizienter macht, ähnlich wie ein GPS für Chirurgen.

Die mechanischen Eigenschaften der Brust und der Haut werden für jeden Patienten analysiert, um die beste Schätzung der Konfiguration der Brust zu erhalten, wenn der Patient in flacher Rückenlage liegt - wie es im Operationssaal der Fall ist.

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Autorin: Diane Bertel
Editoren: Michele Weber, Jean-Paul Bertemes (FNR)

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