Die Zukunft Luxemburgs führt nach Meinung der ADR über Forschung. Hierzu müsse mit Blick auf wirtschaftlich verwertbare Resultate und frei von „Provinzialismus“ geforscht werden, so die Partei – die hierfür auch entsprechend Geld in die Hand nehmen will. 3 Prozent des Bruttonationaleinkommens sollen in die Forschung fließen.

Die Alternativ Demokratesch Reformpartei (ADR) sieht Forschung als Säule der Zukunft. Im Parteiprogramm heißt es – wohl gemerkt unter dem Punkt Wirtschaft – dazu: „Für Luxemburg wie für andere Länder mit hohem Lebensstandard und einem gut ausgebauten sozialen Netz kann die wirtschaftliche Zukunft nur über Forschung und neue, hochwertige Produkte gesichert werden.“ Deshalb, so ist weiter zu lesen, wird „die ADR die diesbezüglichen Bemühungen der Universität Luxemburg und der öffentlichen Forschungsinstitute unterstützen.“

Die Gleichung der ADR lautet: Forschung + Wirtschaft = Zukunft

Forschung und Wirtschaft hängen für die ADR zusammen, Ziel ist eine „angewandte Forschung im Interesse des Wirtschaftsstandorts.“ So fordert die Partei, dass „der Staat auch weiter die private, angewandte Forschung unterstützen muss, besonders wenn diese auf die Herstellung von neuen Produkten hinausläuft.“ Dies, um „später die Produktion der hier entwickelten Produkte so weit wie möglich im Land zu behalten.“

Konkret soll laut ADR „Forschungsarbeit in den Betrieben sowohl finanziell wie auch durch eine enge Zusammenarbeit mit den staatlichen wissenschaftlichen Instituten“ unterstützt werden. „Betriebe, die in Forschung und neue Technologien investieren respektive im Umweltbereich aktiv sind“, sollen zudem steuerlich begünstigt werden. Mehr noch: Unter dem Strich will die Partei 3% des Bruttonationaleinkommens in Forschung und Entwicklung fließen lassen.

Fokus auf MINT-Bereiche

Die Forschungsschwerpunkte sollten nach Meinung der auf den MINT-Bereichen liegen – also auf Mathematik, Informatik sowie den Ingenieurs- und Naturwissenschaften. Die Höhe der jeweiligen Finanzierung, so die Partei, hänge von der bereits erbrachten Leistung des Instituts ab; „die Funktionsweise aller öffentlichen Forschungsinstitute (müsse) an die beste Praxis des Privatsektors angepasst.“ Dabei müsse auch ein Blick aufs Ausland geworfen werden, um, verkürzt gesagt, stets dazu zu lernen.

Denn auch dem ADR ist klar, dass Luxemburg keine Insel ist und dass das Land im internationalen (Forschungs)wettbewerb steht. Die Partei „begrüßt deshalb die Präsenz ausländischer Universitäten und Institute in Luxemburg und wird sich verstärkt für die Ansiedlung ausländischer Universitäten und Forschungszentren in Luxemburg einsetzen. An der Universität Luxemburg dürfe es keinen „luxemburgischen Provinzialismus“ geben, wenngleich die so genannte „Luxemburgistik“ verbessert werden soll.

Autor: Sven Hauser

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ADR: Ex-„Rentnerpartei“ hat auch das Wohl der Forscher im Blick 

1987 als „Aktionskomitee 5/6 Pensionen für jeden“ gegründet, trägt die ADR-Partei seit 2006 ihren heutigen Namen. Aus der einst so genannten „Rentner-Lobby“ ist eine Partei geworden – und als solche will sie nicht nur die Forschung, sondern auch die Situation von Forschern stärken. „Die materielle Absicherung der Forscher muss so gestaltet sein, dass sie für ihre wichtige Arbeit die bestmöglichen Rahmenbedingungen vorfinden“, heißt es dazu im Programm der Partei, die zudem „die Entlohnungsstruktur in den Verträgen der Forscher des öffentlichen Sektors verstärken“ will.

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