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Langfristige Schadstoffexposition wirkt sich auf die Herzgesundheit aus

Luxembourg Institute of Health (LIH)

Umweltverschmutzung / Herz-Kreislauf-Erkrankungen / Gesundheit

Die langfristige Exposition gegenüber Umweltschadstoffen wie polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) fördert die Entstehung von Herzerkrankungen: Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Studie des LIH. PAK entstehen hauptsächlich bei der Verbrennung von organischen Stoffen ( Erdöl, Kohle), in der Industrie, durch den Verkehr... und sind im Zigarettenrauch enthalten.

Die Forscher analysierten die Daten von 612 Teilnehmern der NESCAV-Studie (Nutrition, Environment and Cardiovascular Health Survey), einer Querschnittsstudie in Luxemburg. Sie verwendeten Haarproben, was eine aussagekräftigere Methode ist als die Untersuchung von Urinproben. Die Ergebnisse zeigten, dass Männer, die PAK ausgesetzt waren, eher an Diabetes, Bluthochdruck und Cholesterinproblemen litten. Bei Frauen war die Exposition mit Stoffwechselproblemen verbunden (niedrigeres „gutes“ Cholesterin und größerer Taillenumfang). Die passive Exposition gegenüber Tabakrauch war bei beiden Geschlechtern ebenfalls mit kardiovaskulären Risiken verbunden.

Diese Ergebnisse müssen durch weitere Studien untermauert werden, fordern aber bereits jetzt einen besseren Umgang mit Schadstoffen und verstärkte Präventionsmaßnahmen in Bezug auf Tabak.

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Kaufkraft in Luxemburg trotz Inflation gestiegen

STATEC

Wirtschaft / Gesellschaft / Inflation

Eine aktuelle Analyse des STATEC befasst sich mit der Entwicklung der Kaufkraft und der Einsparquote nach Lebensstandard im Großherzogtum. Die Schlussfolgerung: Die Kaufkraft steigt trotz der Inflation, insbesondere für die wohlhabenderen Haushalte.

Die Einkommen sind in der Tat deutlich gestiegen, was vor allem auf die Indexierung und verschiedene Maßnahmen zurückzuführen ist. Trotz dieser Verbesserung wären die Haushalte in den unteren Quintilen immer noch nicht in der Lage, Geld auf die Seite zu legen; die Ersparnisse sind sehr ungleich verteilt, wobei die reichsten Haushalte seit 2021 80% der Ersparnisse beisteuern.

Im Verhältnis zum verfügbaren Einkommen (Einkommen nach Abzug von Steuern, Sozialbeiträgen und anderen Zwangsabgaben) belasten höhere Ausgaben die bescheidenen Haushalte stärker. Der Anteil des Einkommens, der für den Konsum ausgegeben wird, sinkt mit steigendem Lebensstandard. Geringverdienerhaushalte sind stärker von Preissteigerungen bei Energie und Lebensmitteln betroffen.

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Das „Mammographie-Programm“ hilft, Brustkrebs frühzeitig zu erkennen

Luxembourg Institute of Health (LIH), Gesundheitshehörde

Brustkrebs / Früherkennung / Mammographie

Die Gesundheitsbehörde und die Gruppe für Epidemiologie und Krebsprävention des LIH haben gemeinsam einen Bericht über die Bewertung des „Mammographie-Programms“ (PM) veröffentlicht. Das PM ist ein nationales Programm für die organisierte Früherkennung von Brustkrebs. Es handelt sich dabei um die erste Evaluation dieser Art.

Der Bericht zeigt, dass das PM bei der Erkennung von Krebsfällen in weniger fortgeschrittenen Stadien (kleiner, weniger invasiv und daher schwerer zu erkennen) wirksam ist als bei der Erkennung von Krebsfällen außerhalb des Programms. Diese Wirksamkeit unterstreicht die Bedeutung des PM in der Früherkennung, da es zu einer besseren Behandlung und damit zu höheren Heilungsraten führt.

Im PM werden die Mammografien (Röntgenuntersuchung der Brust) von zwei unabhängigen Radiologen interpretiert, wodurch jeder fünfte Brustkrebs erkannt wird, der von einem einzelnen Untersucher nicht entdeckt worden wäre. Dieses Verfahren verbessert nicht nur die Krebserkennung, sondern reduziert auch die Zahl der falsch-positiven Befunde (eine falsche Krebsdiagnose, wo kein Krebs vorhanden ist).

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Parkinson: Rückgang der Inzidenzraten in Deutschland

Luxemburg Centre for Systems Biomedicine (LCSB)

Neurodegenerative Erkrankungen / Parkinson / Gesundheit

Eine neue Studie, die auf Daten aus der deutschen Krankenversicherung basiert, zeigt einen interessanten Trend: Die Rate der neuen Fälle (Inzidenzrate) von Parkinson ist rückläufig. Da Deutschland ein Land mit einer schnell alternden Gesellschaft ist, würde man erwarten, dass diese Inzidenzrate steigt.

Forscher der Universität Luxemburg und des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) analysierten Daten, die zwischen 2006 und 2018 für fast 450 000 Personen, die bei der größten Krankenkasse Deutschlands versichert waren, erhoben wurden; Sie zeigten, dass das Risiko, an Parkinson zu erkranken, bei den über 50-Jährigen um etwa 20 % gesunken war. Und das sogar unter Berücksichtigung der bekannten Risikofaktoren für die Parkinson-Krankheit (Diabetes, Bluthochdruck und traumatische Hirnverletzungen). Gleichzeitig stieg das Durchschnittsalter bei der Diagnose trotz effektiverer Vorsorgeuntersuchungen an, was darauf hindeutet, dass die Krankheit tendenziell auch später auftreten würde.

Weitere Forschungen sind erforderlich, um dieses Phänomen zu verstehen.

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Das Einkommen beeinflusst die Essgewohnheiten in Luxemburg nur teilweise

STATEC

Lebensmittel / Gesellschaft / Lebensmittelbudget

Das STATEC analysierte die Verteilung des Lebensmittelbudgets der Haushalte nach Konsumort (Restaurant, Kantine, zum Mitnehmen...), Verkaufsstelle (Supermarkt, lokaler Markt...) und Produkt in Abhängigkeit von ihrem Einkommen.

Die 20 % der einkommensschwächsten Haushalte (1. Quintil) wurden mit den 20 % der wohlhabendsten Haushalte (5. Quintil) verglichen. Die einkommensschwächsten Haushalte kaufen mehr in Discountern ein, ernähren sich aber nicht unbedingt weniger gesund.

Die wohlhabenderen Haushalte kaufen mehr in Supermärkten ein und geben mehr in Restaurants aus. Geringere Haushalte geben einen größeren Teil ihres Lebensmittelbudgets für Produkte wie weißes Fleisch, rotes Fleisch, zuckerhaltige Getränke, Öle und Fette oder verarbeitete Produkte aus; wohlhabendere Haushalte geben mehr für zuckerhaltige Produkte, Eier und Milchprodukte und Fisch aus.

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Jugend: Heute umfasst sie bis zu 39 Lebensjahre

STATEC

Demografie / Gesellschaft / Jugend

Eine kürzlich erschienene Veröffentlichung des STATEC widmet sich den demografischen Verläufen junger Menschen: von der Kindheit, der Jugend, dem Eintritt ins Erwachsenenleben bis hin zum Eintritt in das Berufs- und Familienleben.

Die Autoren stellen eine Diversifizierung (insbesondere dank der starken Migrationsdynamik aus Europa und anderen Ländern) und allmähliche Ausdehnung der Jugend in höhere Altersgruppen fest. Zwei Hauptaspekte des Übergangs ins Erwachsenenleben werden analysiert: der Eintritt in das Berufsleben und der Eintritt in das Familienleben. Heutzutage werden diese Eintrittsschwellen verzögert und einige werden optional. Daher ist das Beobachtungsfenster, das früher bei 25 Jahren endete, um die Jugend zu qualifizieren, in dieser Veröffentlichung bis zum Alter von 39 Jahren geweitet.

Aufgrund der Alterung der Bevölkerung ist der Anteil der Jugendlichen an der Gesamtbevölkerung leicht gesunken, von 51,4 % im Jahr 2011 auf 50,5 % im Jahr 2021.

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Das LIST veröffentlicht zwei neue Lehrbücher über ökologisches Bauen

Luxembourg Institute of Science and Technology (LIST)

Ökologie / Technologie / Pädagogik

Wie kann man in die Umweltfragen von heute einsteigen und die Stadtplanung von morgen überdenken? Das LIST veröffentlicht zwei Lehrbücher, die sich mit diesen komplexen Themen befassen.

Das Buch „Éco-construire pour un avenir durable et résilient“ richtet sich an Oberschüler und erforscht die Dimensionen der Stadtplanung und des Bauens, insbesondere im Hinblick auf den CO2-Ausstoß. Laut Pressemitteilung bietet es konkrete Lösungen zur Dekarbonisierung des Sektors und zur Bewältigung der klimatischen Herausforderungen. Die Leser finden darin Informationen zu den neuesten technologischen Entwicklungen und erfahren, wie Städte in grünere Räume verwandelt werden können. Das zweite Buch, „Bauen für die Zukunft: Nachhaltiges Bauen mit Rücksicht auf den Klimawandel“, richtet sich an Schülerinnen und Schüler des vierten Zyklus der Grundschulbildung. Darin erfahren die Schülerinnen und Schüler anhand von konkreten Beispielen, wie sie umweltverträgliche und nachhaltige Wohnräume entwerfen können.

Beide Bücher befassen sich mit einer wichtigen Herausforderung unserer Zeit: den Umweltauswirkungen des Bauens.

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Radiochemotherapie im Kopf- und Halsbereich stört das orale Mikrobiom

Luxemburg Centre for Systems Biomedicine (LCSB)

Radiochemotherapie / Krebsforschung / Mikrobiom

In einer aktuellen Veröffentlichung der Universität Luxemburg und der Universität des Saarlandes wird die Dynamik des oralen Mikrobioms während der Radiochemotherapie bei Patienten mit Plattenepithelkarzinom im Kopf- und Halsbereich (die häufigste Krebsart im Kopf- und Halsbereich, die die Haut und Schleimhäute befällt) beleuchtet.

Die Forscher untersuchten die Wechselwirkung zwischen dem oralen Mikrobiom, d. h. dem im Mund- und Rachenraum vorhandenen Mikrobiom, und der Entwicklung einer strahleninduzierten (durch Strahlentherapie verursachten) Mukositis bei Patienten, die sich einer Radiochemotherapie unterzogen. Eine orale Mukositis ist eine Entzündung der Schleimhäute in Mund und Verdauungstrakt.

Ihre Ergebnisse stützen die Hypothese, dass die Radiochemotherapie sowie der Krebs selbst die Zusammensetzung des oralen Mikrobioms beeinflussen. Die mikrobiellen Marker, die bei Patienten gefunden wurden, die später eine hochgradige Mukositis entwickelten, sollten mithilfe unabhängiger Kohorten bewertet werden, um ihr Potenzial als spezifische Biomarker zu qualifizieren.

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Brustkrebs: Patientinnen sind mit der Behandlung in Luxemburg zufrieden

Luxembourg Institute of Health (LIH)

Brustkrebs / Zufriedenheit / Medizinische Versorgung

Das LIH teilt die ersten vorläufigen Ergebnisse seiner nationalen Umfrage Colive Cancer mit, in der die Erfahrungen von 100 Frauen mit Brustkrebs untersucht wurden.

80% der Teilnehmerinnen waren mit den Informationen, die sie von ihren Pflegeteams erhielten, zufrieden, und ein Drittel von ihnen gab an, völlig zufrieden zu sein. Auf die Frage, wie sie die Kommunikation über ihre Diagnose und die erhaltene Unterstützung bewerteten, gaben die Befragten im Durchschnitt 8 von 10 Punkten.

Die Umfrage ergab jedoch ein Themengebiet, bei dem die Kommunikation als unzureichend bewertet wurde: die Nebenwirkungen. Laut Pressemitteilung gaben die meisten Befragten an, dass sie sich ausführlichere Informationen zu diesem Thema wünschten. Dies deutet auf eine potenzielle Lücke in der Patientenaufklärung hin, die die Angehörigen der Gesundheitsberufe in Luxemburg schließen könnten.

Um die Ergebnisse zu verstärken, wirbt Colive Cancer weiterhin um Teilnehmer.

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Eine gute Regierungsführung steigert das Vertrauen in die Politik

STATEC

Demokratie / Vertrauen / Politik

Eine Studie des STATEC überprüft die Relevanz des Modells, das als Leitfaden für die OECD-Erhebung über das Vertrauen in Institutionen und Politik diente. Ihre Studie hebt die wichtige Rolle der Qualität der Regierungsführung als Prädiktor für das Vertrauen der Bevölkerung hervor, d. h. das Vertrauen wächst mit der Qualität der Regierungsführung.

Anhand dieser drei Dimensionen (Vertrauen in die Politik, Vertrauen in die Institutionen und Qualität der Regierungsführung) lässt sich eine weltweite Rangliste der Länder erstellen. So steht Dänemark mit den höchsten Durchschnittswerten für Vertrauen an der Spitze, während Kolumbien das Schlusslicht bildet. Den Autoren zufolge schneidet Luxemburg sehr gut ab.

Derzeit leben 29% der Weltbevölkerung in einer Demokratie, wobei die Tendenz seit den 2000er Jahren deutlich rückläufig ist. Darüber hinaus ist eine globale Polarisierung der politischen Meinungen zu beobachten. Angesichts dieser besorgniserregenden Erkenntnisse ist die Forschung in diesem Bereich umso wichtiger.

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Autorin : Diane Bertel

Editorin : Lucie Zeches (FNR)

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